Archäologische Funde

von Rosaria Gargiulo

Murettopass

Obwohl es erst 1618 auf der offiziellen Karte erscheint (Kupferstich von Philipp Klüver - Fortunato Sprecher) und nur unter den Namen Pian dell'Aro, war der Murettopass sicherlich in alten Zeiten bekannt und benutzt wurden, zumindest aus der römischen Zeit wie traditionelle Münzen beweisen, die von einigen zuverlässigen Quellen gefunden wurden (Besta, Bertolone und Muffatti).

Im Gegensatz zu den historischen Pässen, die die Poebene mit den zentralen Ländern jenseits der Alpen verbinden, handelt es sich hier um einen kleineren Pass
Es ist allgemein bekannt, wie von alten Karten belegt wird, das man, um vom Veltlin ins Engadin zu kommen, den Splügenpass oder die alte Straße von Chiavenna nach Chur, oder den Berninapass von Tirano aus benutzte, um die Rhätischen Alpen zu überqueren.

Jedoch haben immer mehr archäoligische Funde gezeigt, dass Sondrio und das Valmalenco gut bereist waren, Es gab vorrömische Siedlungen ist aber auch für archäologische Funde bekannt, früher ein bisschen weniger, heute zahlreicher, das Sondrio und das Valmalenco von vorrömisschen Siedlungen (vgl. die Höhenradierungen und das Sichelmesser von Arquino), die vom 2.-3. Jahrhundert n.Chr. das römische Münzsystem benutzten (vgl. die in Sondrio und Chiesa gefundenen Münzen) Während des Mittelalters wurden diese Siedlungen allmählich verstärkt, um sie vor dem Feind zu verteidigen, der von der südlichen Ebene oder vom nördlichen Murettopass kommen konnte.


Die Entdeckung

Postkarte aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Im Laufe des Jahres 1880 kamen während der Arbeiten am Hotel Oluva, später Bernina genannt, einige alte Gegenstände ans Tageslicht. Der Ingenenieur Francesco Orsatti indentifizierte zwei Terrakotta- Lampen, eine silberne Brosche, eine eiserne Kette, vier Bronzemünzen und der Griff eines Schwertes.

Im Jahre 1970, als die Fundstücke dem neu eröffneten Museum in Chiesa gespendet wurden, waren die eiserne Kette und das Schwertgriff bereits verschwunden und einige Jahre später verschwand auch die Brosche.


Avers eines Sestertius von Giulia Mamea.

Während der Sestertius von Giulia Mamea (230 n.Chr.) und die drei Follikelmünzen von Licinius (313 n.Chr.) die Anwesenheit und die Passage von "romanisierten" Menschen bestätigen, wie bereits im ganzen Veltlin dokumentiert, die Lampentypen verlegen das Datum dieser Präsenz auf das 1.Jahrhundert v.Chr. - 1. Jahrhundert n.Chr., in der Zeit, in der viele Alpenvölker (einschließlich der nahen gelegenen Camuni) der Macht Roms unterworfen wurden.

Die Fundstücke erlauben uns die Theorie aufzustellen, dass es eine "Statio" in Chiesa gegeben hat, ein Bereich, der als Zwischenstop diente oder auch eine Gruppe von Gräbern. Jedoch in beiden Fällen können wir vernünftiger Weise annehmen, dass es eine wichtige Kommunikationsstraße gab, eben den Murettopass



Lampen

Lampe - Seitenansicht.

Die Lampe wurde für die heimische Beleuchtung im gesamten Mittelmeer - Becken wegen ihrer geringen Kosten verwendet. In ihrer einfachsten Form bestand sie aus einem Tank mit einem kleinen Ausguß. Es wird reines Olivenöl verwendet, manchmal mit Talg gemischt, in dem ein pflanzlicher Faserdocht eingetaucht wurde.

Ab dem 3.Jahrhundert v.Chr. ermöglichte die technische Innovation einer Zwei-Ventil Matrize eine Massenproduktion der Lampen und erhöhte so die Verbreitung und die Vielfalt.
Wie bei den Amphoren erlaubt uns das Phänomen der Lampen von "Indexfossilien" zu spechen, das heißt jene speziellen Gegenstände, die ,wenn sie während einer archäologischen, stratigraphischen Ausgrabung gefunden wurden, es uns ermöglichen, alle anderen assoziiertdn Projekte mit ausreichender Sicherheit zu dateren.


Lampe - von oben gesehen.

Die "klassischen" Lampen waren vorwiegend aus Terrakotta und bestanden aus einem kleinen Schüsselbehälter mit einem winzigen Ausguß, aus dem man den Docht herausziehen konnte, einem Haltegriff und bei geschlossenen Formen war ein Loch vorhanden, um sie zu aufzufüllen.

Die Verwendung von Lampen wurde in unserem Gebiet sehr begrenzt auf Grund der Art des benötigten Brennstoffs (Öl aus anderen Nahrungsquellen war nicht sehr häufig), weil viel Holz und Harz vorhanden war, die erlaubten praktische und wirtschaftliche Fackeln zu benutzen.

Reproduktion des Dressel- Tisches mit Datierung.