Pietro Sigismund

von Antonio Costa

Pietro Sigismund.

In der Geschichte schon aus der Zeit von Plinius der Ältere (im Jahre 77 n.Chr.), spricht man von dem grünen Stein, den man in der Provinz Sondtio fördert, der Speckstein (pietra ollare), der zum kochen von Lebensmittel benutzt wird
Dann im Laufe der Jahrhunderte erscheinen gelegentlich Nachrichten über Stein- und Mineralfunde in der Provinz Sondrio.

Im Jahre 1834 wird in Mailand ein erstes Abkommen über die Geo- mineralogischen Adpekte in der Provinz Sondrio (Topografie Statistik-Medica der Provinz Sondrio), veröffentlicht, Studio Lodovico Balardini, Tierarzt aus Morbegno.

Aber erst gegen Ende des '800 wurden die Forschungen und Studien über Mineralien in unseren Tälern zuverlässiger.
Ein wichtiger Beitrag, so wichtig, das der Figur den Titel “Vorfahre der Mineraliensammler vom Veltlin und Valchiavenna” verliehen wurde, der Titel wurde von Pietro Sigismund (1874-1962) vergeben.
Er war der erste, der seine ganze Freizeit der Mineraliensuche in unserer Provinz widmete und zu wichtigen Mineralogen und Universitäten Kontakt knüpfte und machte so die ersten Entdeckungen und wissenschaftliche Analysen aus der Provinz Sondrio und aus dem Valmalenco auf internationale Ebene bekannt.

Pietro Sigismund war ein Kaufmann und Inhaber eines Geschäftes in Mailand. Er kam zum ersten Mal im Jahre 1864 ins Veltlin nach Bormio, wo er Don Nicolo’ Zacaria, Wissenschaftler, Gelehrter und Sammler aus der Gegend. Mit ihm fingen die Forschungen an.

Wenn er ins Valmalenco kam wurde er besonders angezogen von der Schönheit des Ortes und der Anwesenheit von den vielen Arten von Mineralien.
Er verliebte sich so sehr, dass er beschloß ein Haus in Chiesa Valmalenco zu bauen, als Base für seine Forschungen. Es sollte ein Zufluchtsort für die von seiner Aktivität übrig gebliebene Freizeit sein.

Er setzte seine Forschungen fort, bis im Alter von 80, und nach 60 jähriger Forschungsarbeit, ein Unfall ihn zu einer Lähmung und Bewegungslosigkeit führte.
Dennoch widmete er sich den Mineralien, sammelte Studien und Notizen, die dann die Grundlage der Fortsetzung der mineraligischen Forschungen im Tal waren, dank der genauen Anzeige der Orte und ihren Höhen.
Im Alter von 70 Jahren wurde er zu Forschungen von Freunden aus dem Ortsteil Sasso, der Familien Lotti und Dell' Andrino und andrren begleitet.
Auch Luigi Magistretti, Carlo Maria Gramaccioli, Fulvio Grazioli und Guiscardo Guicciard Und schließen sich an.
Dank ihnen wurde das Valmalenco und die Provinz Sondrio wegen ihren schönen, seltenen und in einigen Fällen auch einzigartigen Mineralien berühmt.

Der unglückselige Tag des Todes von Pietro Sigismund am 10. Juli 1962, war für Chiesa Valmalenco und dem ganten Veltlin von großem Schmerz.
Es war ein Mann verstorben, der unseren Bergen viel gegeben hat.
Zu seinem Gedächtnis hat die Gemeinde Chiesa im Jahre 1971 eine neue Straße und im Jahre 1976 die neue Mittelschule nach ihm benannt.

Nach seinem Ableben wurde seine erste Mineraliensammlung, die in Mailand aufbewahrt wird und ca. 1700 Stück zählt, ”Institut für Kristallographie und Petrographie der Eidgenössichen Technische Hochschule” (Politecnico) in Zürich gegeben.

Die zweite Sammlung, die im Valmalenco aufbewahrt wird und kürzlich vom Veltliner Institut für Mineralien katalogisiert wurde, wird heute im Ausstellungsraum der TECA in Chiesa Valmalenco aufbewahrt.

Pietro Sigismund mit 80 Jahren.

Wissenschaftliche Forschungsberichte von Pietro Sigismund


Erstmals entdeckte Mineralien in der Welt und in Italien von Pietro Sigismund

Artinite (1902)
Zum ersten Mal auf der Welt auf dem Monte Motta von Sigismund gefunden und von Prof. Brugnatelli untersucht.
Artinite genannt zu Ehren des Prof. Ettore Artini des Politecnico in Mailand.

Nesquehonite (1921)
Zum ersten Mal in Italien von Sigismund und Artini auf dem Monte Motta in Valmalenco entdeckt.

Morenosite (1930)
Von Sigismund zum ersten Mal in Italien auf dem Piz Pradaccio im Valmalenco gefunden.


Veröffentlichungen von Pietro Sigismund

  • 1901 - Die Mineralien aus Sondalo (mit Anerkennung von der Gazzetta di Torino, italienische Zeitschrift für Naturwissenschaften, von Dr. Hermann Creder vom Regio sächsischen Institut für Geologie Leipzig, von Prof, Groth vom Institut für Kristallografie und Mineralien der Universität in München.
  • 1946 - Due interessanti paragenesi della Magnetite in Valmalenco.
  • 1947 - Granat e Vesuvianit imValmalenco.
  • 1949 - Perovskit im Valmalenco.
  • 1949 - Titanclinohumite, Olivina und Ripidolite im Valmalenco.
  • 1953 - Veröffentlichung in der Zeitung “Valtellina e Valchiavenna” der Handelskammer Sondrio mit dem Titel “I Minerali Valtellinesi”.


Veröffentlichungen über Pietro Sigismund und seine Sammlungen

Über die Forschungen des Pietro Sigismund und seine Sammlungen sind zwei Bände veröffentlicht wurden.

Der erste Titel ist I minerali Valtellinesi nella raccolta di Pietro Sigismund und wurde von Prof. Carlo Maria Gramaccioli geschrieben, sie benutzte die genauen Notizen von Pietro Sigismund. Herausgegeben in Mailand im Jahre 1962.

Der zweite Titel da Chiesa Valmalenco… geschrieben von seiner Tochter Carla Cecchi Sigismund zum dreißigsten Todestag ihres Vaters.

Alle aufgeführten Anmerkungen zu Pietro Sigismund beziehen sich auf die zwei zitierten Bände.