Ökomuseum

Ein Ökomuseum unterscheidet sich von einem traditionellen Museum darin, daß es sich im Bezugsbereich nicht um ein Gebäude handelt, in dem Gegenstände aufbewahrt werden, sondern um ein ganzes Gebiet.

Das Gebiet versteht sich als Wertesystem und Produktverbundenheit, die aus einzigartigen, spezifischen und unwiederholbaren Geschichte hervorgehen, die aus einer Reihe von kulturellen und ökologischen, materiellen und Immaterialgütern besteht.

In einem Wort, ein Ökomuseum ist das Kulturerbe dieses Gebietes: der beste und effektivste Weg, um das Leben, die Gewohnheiten, die Gesellschaft eines Volkes und die Verbindung zwischen dem Menschen und seinem Land, zu erzählen.

Zum Ökomuseum gehören in erster Linien Menschen, die dort leben, bevor es eine attraktive Touristenattraktion ist. Das Ökomuseum soll hauptsächlich der Ort sein, in dem die Menschen leben und leben wollen, weil hier ihre eigenen, individuellen und gemeinschaftlichen Wurzeln sind, in denen sie sich erkennen und auf denen sie ihre Weichen für ihre Zukunft stellen.

Eine weithin akzeptierte Definition des Ökokonzepts, das von Maurizio Maggi angegeben wird, der das Ökomuseum angibt als

ein Abkommen, in dem sich die Gemeinde um ein Gebiet kümmert.

Abkommen: kein Gesetz oder Verbot, sondern eine ungeschriebene Vereinbarung, die allgemein geteilt wird.

Gemeinschaft: nicht nur die Institutionen sind die Protagonisten, auch eine breitere Beteiligung der Bürger ist für den Antrieb wichtig.

Die Pflege: Das Konservieren, aber auch die Kenntnis über die Nutzung des eigenen Kulturerbes, sowohl heute als auch in der Zukunft, um den Wert zu erhöhen, anststt ihn zu verbrauchen.

Das Gebiet: es versteht sich nicht nur im physischen Sinne, sondern auch als Geschichte der Bevölkerung, die dort lebt, und den materiellen und immateriellen Zeichen von denen, die in der Vergangenheit dort gelebt haben*.

 

  • * Maggi Maurizio, Ökomuseum: Europaführer, Allemandi editore, Torino, 2002, p. 9