Eine verpasste Gelegenheit

In Anbetracht der unbestreitbaren Vorteile, die eine Linie in kurzer Zeit bringen würde, fragt man sich warum das Projekt aufgegeben wurde: ein erster Grund könnte wirtschaftlicher Natur sein, da die Kosten pro Kilometer für den Bau der Linie (in Lire berechnet 339.622,64 pro km) fast das Dreifache der Kosten der Linie Sondrio-Tirano (lire 119.056) betrugen und immer noch höher als die Kosten der Linie Val Brembana (lire 232.194,50), und sich den Ausgaben für die Linie Albula (lire 300.000) näherte. Aber der Hauptgrund war, das fast gleichzeit die Stromgesellschaft, die das Wasserwerk Brusio (1), 1904 in Campocologno gründete und die der RhB (2) den Vorschlag gemacht haben, sie regelmäßig mit Strom zu Wettberwerbsfähigen Preisen zu versorgen. Dieses verlockende Angebot, zusammen mit der Notwendigkeit das Puschlav mit dem Rest des Kantons auf angemessene Art und Weise zu verbinden(3), war wahrscheinlich der entscheidenen Faktor, der im Jahre 1906 zu der Entscheidung führte, mit den Arbeiten einer Schmalspurbahn zu beginnen, die Tirano mit St. Moritz verbinden sollte: die Arbeiten wurden schon im Jahre 1910 beendet und die doppelte Funktion Tourismus - Kommerz der Eisenbahnlinie brachte einen sofortigen Erfolg ein. So hatte der Kanton Graubünden keinen Grund mehr, eine Verbindung zum Königreich Italien über das Valmalenco herzustellen,

Eisenbahnprojekte des Gotthards, Splügen, Valmalenco, Bernina (Besonderer Auszug aus Karte der Schweiz)

Wenn aus diesen Berichterstattung aller Projekten vor allem die technischen und die wirtschaftlichen Aspekte herausgehoben wurden, wäre es dennoch falsch nicht zu erwähnen welche Auswirkungen diese szenische Bahnstrecken auf die Landschaft, die sie durchqueren hatten oder haben könnten. Was die tatsächlich verwirklichten Projekte anbelangt, sind die Infrastrukturen, welche die RhB Linie charakterisieren, ein gutes Beispiel für die Integration zwischen der natürlichen Umwelt und den Kunstbauten. infrastrutture che caratterizzano la linea della RhB sono state giustamente considerate un buon esempio d’integrazione tra Die Brücken und die Tunnel aus lokalem Stein der Bernina-Linie sind in der Tat eine feine Mischung aus ästhetischen Qualitäten (ein nüchterner Heimatstil und ein wenig "abstrakt) und praktisch (wurde das Material vor Ort abgerufen und fast roh gelassen), und sie scheinen die Eigenschaften der Landschaft zu reflektieren, die sie umgibt. Natürlich kann man nicht wissen, ob die Valmalenco Linie diesem Beispiel folgen würden, obwohl es sehr wahrscheinlich ist: Orsatti lobt die Schönheit der alpinen Umgebung, die der Zug überqueren würde - "das tiefe Valmalenco und der Felsnadel des Disgrazias und der andere Öffnung zum Norden am Fuße des Valmalenco Gletschers Capuccio, der grüne Teppich des Fextals, entsprechen nicht dem Panorama von Pontresina und Maloja” (4) – und daher hätte es um jeden Preis erhalten bleiben müssen.