von Saveria Masa
Das letzte Stück der Pferdestraße, die zum Murettopass führt.
Als Grenzgebiet hat auch das Veltlin, wie das Valchiavenna durch die Anwesenheit tausendjähriger Straßen schon immer die Aufmerksamkeit der Historiker angezogen: ein Interesse, das sich lange Zeit nur auf die bekanntesten Straßen gezogen hat.
Die jüngsten Geschichtsschreiber haben jedoch die Anwesenheit eines starken Straßennetzes von sogenannten Nebenstraßen hervorgehoben, die nicht weniger nützlich für die Gemeinden gewesen sind, die sich entlang der Straße entwickelt haben.
Und eine dieser Gemeinden ist das Valmalenco, mit dem Murettopass der es der Länge nach durchquert.
Die alte Murettostraße begann in Sondrio und durchquerte das ganze Valmalenco, mit einem Höhenunterschied von circa 2200m erreichte er den gleichnamigen Pass auf 2562m, bevor er durch das Tal des schweizer Muretto bis zum Malojapass abstieg.
Der Name Muretto ist nicht sehr alt, er kommt aus dem 16. Jahrhundert und ist lokaler Herkunft; der bis ins Sechzehnte Jahrhundert gebräuchlichste Name des Murottopasses war 'Monte dell'Oro' oder oft auch einfach nur 'l'Oro' genannt.
Mit dem Wort Monte (Berg) war ursprünglich eine Überquerung des Berges gemeint (siehe zum Beispiel Montespluga, Moncenisio, Monginevro, u.s.w.).
Der Name Gold 'Oro', ist auch auf der schweizer Seite des Murettopasses vorhanden.
Dort wird es das Tal dell'Ordlegna oder auch 'or d'legna' genannt was soviel wie Gold des Engadins heißt.
Der Name Gold ‘Oro’, kommt wahrscheinlich von einem alten Glauben, man glaubte nämlich, daß sich in der Nähe des Passes eine Goldader befand.
Dieser Glaube wurde aber durch wissenschaftliche Studien widerlegt, die die Nichtexistenz einer Goldader gezeigt haben.
Wenn überhaupt etwas vorhanden war, dann nur die Anwesenheit von goldhaltigen Pyrit in Quarz Mineralien, die in diesem Gebiet, (das als eine Gold- Matriz betrachtet wurde) reichlich vorkommen und die die antiken Bevölkerungen getäuscht haben.
Über die Etymologie des Namens Muretto ist die zuverlässigste Hypothese sicherlich die von Enrico Besta, der den Namen 'Muretto' von 'Murum' Val Bregaglia, oder auch 'muro' ( Mauer) ableitet, eine natürliche Mauer, die das Tal in Sopra und Sottoporta teilt.
Auch auf dem Murettopass ist eine Felsmauer, die italienische Seite von der schweizer Seite trennt.