Die Intensität des Verkehrs auf der Pferdestraße nahm bedeutend zu, vor allem die Händler aus Bregaglia, die die schweizer Seite direkt von der Straße aus verwalteten.
Das geltende Handels- und Transportsystem in Val Bregaglia, sah eine Reihe von Bestimmungen für die so genannte "Route Muretto" vor, d.h. die Transportrechte auf der sogenannten "Murettostrasse", meistens wurde Wein transportiert, wurden mittels Aussschreibung gewährt.
Die Route des Muretto war die Weinstraße par excellence.
Die Auschreibung der 'Route Muretto' auch 'Route Malenco' genannt, wurde durch einen sogenannten 'Rotter' vergeben, einem, dem die Route Muretto zugeteilt war, mit der Verpflichtung die Murettostrasse Instand zu halten und dafür zu sorgen, dass im Winter der Schnee geräumt war, wenigstens auf der Strecke zwischen dem Valmalenco und dem Maloja.
Blick auf das Murettotal von der Schweizer Seite.
Es handelte sich hier um Kaufleute aus dem Bergell, die sogenannten "Rotter", d.h. diejenigen, die die Murettoroute in Auftrag genommen hatten.
Die zahlreichen Dokumente, die im Archiv in Val Bregaglia Sopraporta in Vicosoprano aufbewahrt werden, machten es möglich, zu korrigieren, was bisher eine lange Literatur zu dem Thema zu sein schien, nämlich, dass die Stadt Sondrio derjenigen Karawane eine Bürde Wein als Premium geben würde, die den Murettopass im gleichen Jahr hin und zurück schafft.
Tatsächlich waren die Karawanen, oder besser gesagt die Reiter, die mit ihren voll mit Wein beladenen Reittieren von Sondrio nach Bergell ritten, nicht ursprünglich aus dem Valmalenco und noch nicht einmal aus dem Veltlin.
Es ist wahrscheinlich, dass die Gemeinschaft Sondrio sich gezwungen sah, um am Ende einen sicheren Durchgang auf der Pferdestrasse zur Schweizer Seite zu haben, einen Überschuss an Wein, nicht an einem veltliner Reiter zu geben, der zuerst die Pferdestrasse durchquert, sondern dem 'Rotter' aus dem Bergell, der den Auftrag hatte die Strasse auf der schweizer Seite vom Schnee freizuhalten und somit befahrbar zu machen.
Wie man sich vorstellen kann, war es von beiden Seiten ein gemeinsames Interesse, dass die Straße ohne Risiken befahrbar war.
Das Verwaltung der Pferdestrasse auf der Seite des Valmalenco, wurde 1549 durch verschiedene Erlassungen des Rates der Magnificent Tal Malenco geregelt, die Hauptverwaltungsstelle des Tals war und die Wartung des Pfades mehreren Gemeinden anvertraut hatte: Sondrio, Montagna und Spriana, Torre, den Stadtvierteln von Chiesa, Caspoggio und Lanzada und dem Wirt von Chiareggio.
Die
Taverne von Chiareggio
als Rastort und Unterkunft für Kaufleute und deren Pferde musste bereits seit Beginn des sechzehnten Jahrhunderts existieren und war, wie man sich natürlich vorstellen kann, ein Pflichtstop, da er sich ungefähr auf halbem Weg der Reise befindet.
In der Taverne von Chiareggio machte auch der Erzpriester von Sondrio, der gesegnete
Nicolò Rusca während seiner Zwangs Reise in das Gefängnis rast.
Der kommerzielle Transit auf der Pferdestrasse, der sich blühend und lebendig trotz der politischen und militärischen Ereignisse behauptet hatte, die die Geschichte des Tals im siebzehnten Jahrhundert bestimmten, begann bereits in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts die ersten Anzeichen des Verfalls zu zeigen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Vekehr auf den anderen sogenannten einfachen rhätischen Strassen wie der Bernina-und der Splügenpass.
Ein Rückgang, der in einen echten Zusammenbruch Anfangs 1797 hatte, als die Regierung Graubündens durch die der Napoleons und später durch die österreichische ersetzt wurde.
Von diesem Moment an wurden die Drei Bünde ein "toter Fleck" in der europäischen politischen Szene und die Murettostrasse sah von dem Moment an die Handelswege abrupt unterbrochen, da die graubündner Händler, die jedes wirtschaftliche Privileg im Veltlin verloren, sich schnell anderswo hinwendeten.
Es befindet sich eine große Korrespondenz in den städtischen Archiven von Sondrio, die die grossen Bemühungen der Gemeinden und des Tales und später auch die der Provinzverwaltung dokumentiert, um die Murettostrasse als kommerzielle Strasse aufrecht zu erhalten.
Von nun an war die Murettostrasse sich selbst überlassen,sie reduzierte sich zu einem mehr oder weniger ausgetretenen Pfade, der in erster Linie von Schmugglern und Hirten, die im Engadin Arbeit suchten, und von ersten frühen Touristen und Bergsteigern, die zwischen dem neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert auf Entdeckung der Schönheit der Alpentäler gingen, benutzt.
Vor kurzem war die Murettostrasse, zumindest auf der italienischen Seite, Gegenstand einer umfassenden Restaurierung, um eine bessere touristische Funktion als
“ Ruscaweg” zu haben.