Weiden und natürliche Wiesen

Alm Prabello

In den Nadelwäldern öffnen sich oft weite Weiden, die vom Menschen im Laufe der Jahrhunderte für das Vieh geschaffen wurden. Diese sehen aus wie die natürlichen Wiesen, sind aber in der floristischen Zusammensetzubg verschieden. In diesem Höhenbereich sind die Gebiete Überweidungen unterzogen, und wie auch schon in der Vergangenheit, überwiegt das Borstgras Nardus stricta, während sich auf den steilen nach Süden gerichteten Hanglagen die Wiesen mit der Festuca scabriculmis (Schlingelpflanze) befinden. Wo der Mensch nicht mit Abholzung eingegriffen hat, neigen sich die Tannenwälder in natürliche Wiesen durch eine Gruppe verkrüppelter Sträucher (grüne Erle, Rhododendron, Wacholder). Oberhalb 2400 m.ü.m überwiegen die Seggen (Carex Curvula), die zum Beispiel am Campagnedapass und an der Bocchetta delle Forbici vorhanden sind, der festuceto di Haller ist auf den Südseiten vorhanden.

Cervo Ein schöner erwachsener Hirsch

Der Grasfrosch und der Molch sind zwei typische Amphibien auf dieser Höhe, beide brauchen zur Vermehrung stehendes Wasser, früher waren viele Wasserstellen für das Vieh vorhanden, heute hingegen sind sie sehr selten. Der Frosch im Gegensatz zum Molch, der sehr nah am Wasser lebt, verbringt die meiste Zeit auf den Wiesen, und wird so Beute für die Schlangen, von denen im Valmalenco zwei Arten leben: die Kreuzotter und die Aspisviper. Unter den zahlreichen Vögeln sind einige an die Sträucher gebunden, so wie die Heckenbraunelle, die Klappergrasmücke, Gartengrasmücke, andere hingegen leben in offenen Räumen wie der Bergpieper, der Steinschmätzer und Hausrotschwanz. Die felsigen Seiten sind Heimat der Steinhühner, die früher zahlreich waren, heute jedoch sehr selten sind. Auf den Wiesen die den Wald durchsetzen kann man im Herbst dieHirsche sehen und Röhren hören, während die Gämse auf höheren Höhen leben. Die Wiesen sind auch Jagdrevier der Königsadler, deren bevorzugte Beute das Murmeltier ist, beide sind in den letzten Jahrzehnten sehr im Wachstum.