Kirche S. Antonio von Padova in Vassalini

di Saveria Masa

Das Stadtviertel Vassalini im ganzen betrachtet, war immer das Einwohnerreichste der Gemeinde Chiesa (die bis zum 16.Jahrhundert “Quadra di Chiesa” hieß). Seine demographische Stärke verbunden mit der der wirtschaftlichen, waren ohne weiteres der Grund, der seine Einwohner dazuführte, die Absicht zu hegen, nach mehrmaligen Anläufen, "Unabhängig" der Gemeinde Chiesa gegenüber zu sein. Dieses starke Bedürfnis der Selbständigkeit, drückte sich im Laufe des 16.Jahrhunderts in zwei bedeutenden Momenten des politischen, sozialen und religiösen Leben desselben Stadtviertel aus, das heißt, der Bau einer eigenen Kirche, auch wenn man unter der Pfarrkirche SS.Giacomo und Fillippo blieb, und die Einrichtung einer eigenen quadra Verwaltung.

Die Kirche Sant’Antonio wurde 1667 auf Initiative der Männer von Vassalini gebaut, die sich bis zu diesem Moment aus dem Bedürfnis heraus, das an die Veehrung gebunden war, auf die naheliegende Siedlung Chiesa bezogen.
Die Wahl des Namens Sant Antonio verdankt das Gebäude einer speziellen Hingabe für diesen Heiligen, den das ganze Dorf veehrte. Die Kirche ist S. Stefano gewidmet, ihn feiert man am 26. Dezember. Man überliefert, das am Tag des San Stefano, während der gesungenen Messe um 10.30 Uhr, ein Sonnenstrahl auf ihn fällt und das Bild des San Antonio auf dem Kirchenaltar erhellt.

Kirche S.Antonio. Vorderseite.

Die Kirche wurde Dank drei Hauptwohltäter: der Pfarrer aus Montagna in Valtellina, Giovanni Antonio Taffino, der Notar Giovanni Giacomo Vescovo, gebürtig aus Vassalini, wohnte aber in Montagna und der Herr Giacomo Moizi, gebaut. Die Weihe fand im darauf folgendem Jahr 1668 seitens desselbigen Pfarrers aus Montagna Taffino, Delegierter des Bischofs von Como, Ambrogio Torriani, statt.

Das Gebäude wurde von dem Tessiner Baumeister Martino Adamo zwischen 1667 und 1668, was die Kirchenmauern anbelangt, entworfen und gebaut.
Die Kirche hat eine einfache aber elegante Vorderseite, begrenzt von zwei Lisenen mit Kapitell aus Stuck, die den Giebel Gesims stützen.
Das schöne Portal verdankt man Francesco Solaro, der es im Jahre 1704 ausführte, während der Eingang das Werk des Schnitzers Bartolomeo Fanoni, genannt Sasso, gebürtig aus Primolo ist, er schnitzte ihn im Jahre 1705. Das Werk, im schlechten Zustand wegen dauerhafter Aussetzung der Witterungseinflüsse, hat oben zwei Fliesen mit Szenen aus dem Leben S. Antonio: auf der linken Fliese sieht man die Episode, in der San Antonio einem Jungen wieder ein Bein anbringt, welches der Junge sich abgehackt hatte, nachdem er es bereute seine Mutter mit Füssen getreten zu haben, auf der rechten Fliese hingegen sieht man die Predigt San Antonio an Ezzelino aus Romano.

Kirche S. Antonio. Insbesondere der Eingang.

Der Baumeister Paolo Adamo und Domenico Aprile waren die Autoren des kostbaren Stuckes, der das Innern das Gewölbe des Kirchenschiffs und das des Presbiterium verziert (1673), wie auch den Hochaltar, der aus Gips und Mauerwerk hergestellt wurde. (1678-79).
Das Gewölbe ist mit Stuck verziert, der 5 Medaillons in Freskenmalerei einrahmt: die in der Mitte stellt Assunta dar, die über dem Eingang San Antonio, der mit den Fischen spricht, das dritte ist zum Altar hin San Antonio, der predigt und die zwei seitlichen Engel im Flug. Solche Fresken, obwohl datierbar ins XVIII. Jahrhundert, sind sie jedoch noch nicht zugeschrieben.
Auf der Gegenseite sind Gemälde, die die Mariä Verkündiging (aus dem XVIII Jahrh.) und zwei andere mit Büsten von zwei Aposteln. An der Wand hängen noch weitere Gemälde mit den anderen Aposteln, dem Erlöser und der Jungfrau (1714-16).
An der rechten Wand stehen ein Beichtstuhl und eine Kanzel, mit einem reichen Baldachin aus Holz, meisterhaft geschnitzt von Andrea Rinaldi aus Chiuro (1778). Über dem Baldachin steht eine Figur aus Holz von San Antonio, von demselben Künstler.
Sowohl das Altarbild, das San Antonio kniend mit dem Jesuskind und Engeln darstellt, als auch andere Gemälde sind von dem Maler Bartolomeo Gualtieri aus Sondrio.
Der Tabernakel, aus bemalten Holz und vergoldet in Form eines kleinen Tempels von 1722, ist von dem Schnitzer Bartolomeo Fanoni. Demselben Künstler verdankt man auch die Reliquienkästen und die zwei Schränkchen, die in schmiedeeisernen Gittern verschlossen sind, die oben an den Seiten des Presbiterium untergebracht sind. (1709).
In der Sakristei der Kirche wird eine Holzstatue aufbewahrt, die die stillende Maria im aufsteigenden Thron darstellt, Ende des 14.Jahrhunderts, Anfang 15.Jahrhundert. Die Statue, die durch Zugabe eines Skapuliers und eines Mantels in Unsere Liebe Frau auf dem Berge Karmel umgewandelt wurde, wird im Monat Mai ausgestellt. Das Werk kommt von der Kirche Santi Giacomo und Filippo in Chiesa, wo sie 1877, mit einer feierlichen Prozession und mit verschiedenen Girlanden geschmückt, hingebracht wurde.