Die heutige Pfarrkirche von Torre di Santa Maria, die der Maria Nascente ( Heiligen Mariä Geburt) gewidmet ist, steht auf den Ruinen einer schon vorher existierenden Kirche, ein Spätmittelalterliches Gebäude von bescheidener Größe, das in den ersten Jahren des 15.Jahrhunderts erbaut und 1415 geweiht wurde.
Von dieser Kirche besteht noch ein Mauerwerk, das in das heutige an der rechten Wandseite, die zur Sakristei führt, integriert ist und auf der, auch wenn in schlechtem Zustand, drei Gemälde mit dem Angesicht der
Madonna und zwei Heilige dargestellt sind, auf der Wand der Sakristei sind, noch gut sichtbar, in Freske ein Bischof, eine Gruppe von Engeln und ein weibliches Gesicht dargestellt.
Die im Jahre 1620 fast neugebaute und im Jahre 1919 vergrößerte Kirche, steht auf einem breitem Erdwall mit einem schönen Kirchplatz und einer dominanten Position auf das Tal.
Gegenüber der Vorderseite steht eine kleine Kapelle mit Fresken auf denen die
Niederlegung dargestellt ist, gemalt im Jahre 1839 von Giacomo Brazzi und einer Säule, die am obigen Ende ein Eisenkreuz trägt und im Jahre 1765 errichtet wurde.
Die Vorderseite der Kirche wurde nach der Vergrößerung des Gebäudes gebaut: in der zentralen Nische steht eine Statue der
Madonna.
Die Gesimsebene ist in vier Lisenen aufgeteilt: die obere hat im Zentrum ein Fenster, über das eine Kartusche liegt, und zwei Seitennischen in denen die Statuen des
Heiligen Petrus und die desHeiligen Paulus stehen.
Das untere Stockwerk hat im Zentrum das Portal mit Türflügel aus geschnitztem Holz, datiert im Jahre 1683.
Der Innenraum ist geräumig und hat an jeder Seite zwei Kapellen.
Das Deckengewölbe hat drei Medaillons von Giovanni Gavazzeni auf denen dieAufnahme in den Himmel, die Krippe und die unbefleckte Jungfrau dargestellt sind, auf dem Gewölbe des Presbyteriums hingegen befinden sich vom gleichen KünstlerMariä Aufnahme in den Himmel, die
Vier Evangelisten, dieVerkündigung des Herrn und
die Heilige Familie.
Auf der linken Wandseite hängt ein Leinwandgemälde, eingrahmt in einem eleganten Renaissancerahmen, auf dem dieAnbetung des Jesuskind seitens der
Jungfrau Maria und den Heiligen
Gottardo,
Giacomo,
Filippo und Rocco dargestellt sind, vielleicht zurückzuführen auf
Andrea de Passeris (1530).
Die zweite Kapelle von links hat auf dem Altar ein reiches Altarbild in Form eines Portals mit zwei Säulen: in der Mitte steht eine Statue der
Madonna.
An den Seiteneingängen der Kapelle stehen zwei Engel aus bemalten und vergoldetem Holz aus dem (XVIII.Jahrhundert).
Es folgt die Kanzel aus geschnitztem Holz, die sich über einem Beichtstuhl befindet. (XVIII.Jahrhundert).
Im Presbyterium bemerkt man ein Hochaltar aus edlem Marmor, das auf Säulen und Pfeilern ruhende Ziborium aus Marmor mit einer Statue, die
Christusdarstellt.
An den Seitenwänden stehen Chorstühle aus geschnitztem Holz (XVII.Jahrhundert).
Die zweite Kapelle von rechts ist mit Stuck dekoriert und hat in der Nische eine moderne Statue vomHeiligen Antonio stehen.
An der rechten Wand befinden sich eingemauert in ovalen Rahmen drei Köpfe von Heiligen, wahrscheinlich Fragmente von Fresken die während der Erweiterungsarbeiten der Kirche zerstört wurden (XVI.Jahrhundert).
In der Sakristei stehen Möbel aus geschnitztem Holz und zahlreiche silberne Ausstattungen. (XVII. und XVIII. Jahrhundert)
Bemerkenswert zwischen den lithurgischen Gewänden, ist die gestickte Seidenstandarte, die im Jahre 1796 von einigen Einwohnern in Mailand gekauft wurde.
Literaturnachweis
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Benetti Dario – Ceriani Fabrizio,
Il Quattrocento dimenticato di Torre, in
“Quaderni Valtellinesi”,
n. 12 (1984)
-
Gianasso Mario (herausgegeben von),
Reiseführer der Provinz Sondrio, II Edition,
Sondrio 2000, pp. 200-201
-
Palazzi Trivelli Francesco,
Un’ancona di Andrea de Passeris in Valmalenco, in
“Bollettino della Società Storica Valtellinese”,
n. 50 (1997), pp. 117-119