Der Muléta Pegorari.
Das Arbeitswerkszeug eines Schleifers war eine
möla Schleifscheibe, ein großes Holzrad, das mit Eisen unrahmt war, zwei kleine Räder (Schleifstein und Schmirgel zum polieren), das große Rad wird durch ein Keilriemen angetrieben, der wiederum durch das an der Seite des Wagens liegende Pedal betätigt wird, das durch eine Kurbel und Kurbelsystem die vertikale Bewegung in Rotation umwandelt.
Auf der Rückseite des Rades befand sich ein kleiner Schrank mit Arbeitsgeräten, frische Wäsche und manchmal auch einige Nahrungsmittelvorräte.
Über dem Rad hing ein Eimer mit einem kleinen Wasserhahn, der an einem Stock am Rad befestigt war, und der langsam das Wasser über die Messer während des Schleifens tropfen ließ, um den Abtriebstaub abzuwaschen und um eine Überhitzung der Werkzeuge zu vermeiden.
Auf der Seite war ein Tuch aufgehängt, um die Werkzeuge nach dem Schleifen zu reinigen, und oben hing ein kleiner Amboss für kleine Reparaturen.
In den fünfziger Jahren wurde das Holzrad durch ein Fahrrad ersetzt: die Schleifscheibe und der Eimer wurden am Lenker installiert und eine Reihe von Ketten, die an den Pedalen angebracht waren, prägten die Bewegung.
Der Messerschleifer saß im Sattel und betätigte die Pedale und schliff, das Gleichgewicht wurde von einem eisernen Ständer gehalten.
Die Fahrradkette wurde abgenommen und auf die multipla, um die Schleifscheibe anzutreiben.
Der Muléta Renato Bracelli.
Nach ein paar Jahren wurde das Fahrrad durch Motorrädern und Vespa ersetzt.
Der Schleifstein wurde hinten installuert und mit dem Motor verbunden.
Es war ein großer Qualitätssprung für den Schleifer, der so Mühe, er mußte nicht mehr zu Fuß gehen und die Schleifscheibe drehen, und Zeit sparte er auch.
Der Schritt war kurz vom Mottorad zum dreirädigen Lastwägelchen, die Ape: auf der Ladefläche wurde ein Verbrennungsmotor installiert und mit riner Plane abgedeckt, während der Schleifer in drr Kabine Schutz gegen Unwetter und Kälte fand.
Der Messerschleifer wurde bald auch ein kleiner Straßenhändler, außer Scheren und Messer schleifen verkaufte er zusätzlich auch neue Werkzeuge.
Auch verändert sich allmählich sein Lebensstandard: dallein oder mit andren Schleifern zusammen mietete er sich ein Zimmer in alten Häusern wo er sich am Abend zu essen machen und auf eine bequemere Art und Weise schlafen konnte.
Poté così ritornare più frequentemente in paese.
VIn den ’70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts verschwand die Figur des
muléta Schleifers fast vollständig; viele Einwohner von Caspoggio fanden Arbeit in anderen Beteichen wie Bau, Tourismus und Handel.
Einige muléta Schleifer wechselten vom Straßenhändler zum festen Sitz im Dorf und eröffneten in dieser Branche Geschäfte.
In den 90er Jahren wurde die Arbeit des muléta Schleifers völlig aufgegeben.
Literaturnachweis
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Amonini Marino,
I muléta de Caspöcc’, in
“Le Montagne Divertenti”,
n. 16 (2011)
-
Boscacci Antonio,
Lo ricordo così, in
“Le Montagne Divertenti”,
n. 16 (2011)
-
Dioli Franco,
Caspoggio nel secondo millennio,
Sondrio 2004
-
Miotti Sandrino – Pegorari Rodolfo,
Inventario dei toponimi valtellinesi e valchiavennaschi. 18 Territorio comunale di Caspoggio, Società Storica Valtellinese,
Sondrio 1986