Der Kesselflicker

Der magnàn Dino.

Der Magnàn oder Parolaro, eine typische handwerkliche Aktivität Lanzada, ist der Verzinner, ein ambulanter Handwerker der Töpfe und Kessel, Gebrauchsgegenstände aus Kupfer und andere Küchengegenstände repariert. In einigen Fällen umrahmt und verkauft er auch laveggi, typische Behälter aus Speckstein aus dem Valmalenco. Es ist schwer zu sagen wann diese Aktivitäten angefangen haben. Schon während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wie – Leandro Alberti - berichtet, existierte die Verarbeitung von Speckstein im Valmalenco und die Laveggi wurden in ganz Italien gehandelt. Einige interessante Quellen aus dem 17. Jahrhundert bezeugen wie diese handwerkliche Aktivität, die Kunst des Parolaros, auch außerhalb des Valmalebcos bekannt war und ausgeübt wurde.

Zwischen dem 18. und dem 19. Jahrhundert war die Aktivität des ambulanten Verzinners sicherlich mit dem blühenden Handel des Laveggio verbunden, wie Lodovico Barlardini im Jahre 1834 über die Bevölkerung vom Valmalenco schrieb:

… sie reisen in die benachbarten Provinzen und üben den Beruf des Verzinners (Magnano) (parolaro) aus und handeln mit ihren Laveggi oder Töpfen und anderen Küchengegenständen aus Speckstein.
Magnàn bei der Arbeit.

Sicher ist die Entwicklung dieser Aktivität mit dem Bedürfnis während den Wintermonaten auswandern zu müssen verbunden, um einen Zuverdienst zum mageren Einkommen aus der Landwirtschaft zu haben. Wie in vielen Bergregionen sind die Ressourcen sehr mager und die Wintermonate lang und streng, so waren auch die Menschen in Lanzada gezwungen eine ergänzende alternatve Aktivität "zu erfinden" um die Armut wettzumachen. Auch wenn im Ort keine Verbindung mit der Eisenverarbeitung steht, wurde der Beruf des Magnans eine natürliche Folge des Abbaus, der Verarbeitung, und dem Handel des Specksteins, im besonderen der Laveggi. Diese brauchten, bevor sie verkauft und in der Küche gebraucht werden konnten, eine äußere Umrahmung, die nicht vom Drechsler, sondern vom Verkäufer aufgesetzt wurde.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts war die Arbeit des Magnans sehr beträchtlich und in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen hatte sie ihre höchste Entwicklung. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Arbeit immer weniger, bis zum kompletten verschwinden. Heute erinnert man sich an diese Arbeit nur noch durch Erzählungen der älteren Leute.