Der Pietre Ollare (Speckstein) ist eine Art von Serpentinite mit einem hohen Prozentanteil an Talk und Chlorite.
Der Ausdruck “Ollare” weist auf eine Vielfalt von weichen Steinen, die Feuerresistent und leicht in der Verarbeitung sind, hin.
Seit der Antike bekannt, dienen sie zur Herstellung von Töpfen und Behälter aus oli, genannt “olle”, woher der Name dieses Adjektives kommt.
In den Alpen findet man das größte Auftauchen dieser grünen Felsen, mit einer Ausweitung von 170 Km, und mit dem Zentralkern Valmalenco.
Mit ihnen produzierte man die charakteristischen Töpfe aus Stein, die zum kochen benutzt werden, genannt
laveggi.
Diese Manifaktur hat auch in Piuro im Valchiavenna und im Val Pecchia im Kanton Tessin eine hundertjährige Tradition.
Die ältesten Zeugnisse, was die Verarbeitung der Pietre Ollare im Valmalenco betrifft, findet man an Ort und Stelle und sind aus der Zeit von 1560, das Datum ist am Eingang eines Steinbruches in Val Giumellino eingemeißelt, und auf einer kleinen rechteckigen Gedenktafel mit dem einfachen Datum 1563, die auf der Fassade des alten Hauses “cà di Nann” in Chiesa eingemauert ist, das vor kurzem abgerissen wurde und von dem man sagte, das es der Ort war, an dem man den Warenzoll bezahlte, wenn man auf der
'Pferdestraße' reiste.
Der älteste Literaturnachweis zur Herstellung der Laveggi in Valmalenco kommt vom Humanisten Leandro Alberti aus Bologna der in seiner" Beschreibung von Italien", im Jahre 1550 gedruckt, schreibt:
Hier im Valmalenco schlagen sie die Steine um die Laveggi zu machen die im ganzen Italien gebracht werden.
Die meisten Steinbrüche befinden sich in der Gemeinde Chiesa (vor allem auf der Alm Pirlo und im Val Giumellino); andere befanden sich in Lanzada, in der Lokalität Valbrutta und in Torre S. Maria süd- westlich von der Motta in Caspoggio.