Die Drehung

Ein Laveggiaio an der Drehbank.

Die Werkstatt, (turn) in der die Drehbank aufgestellt war, war ein sehr feuchter Raum, da sehr viel Wasser in der Umgebung war, und grob aus Trockenmauerwerk gebaut. Die traditionelle Drehbank wurde von dem Handwerkwerker selbst und fast vollkommen aus Holz gebaut. Derciapùn, nachdem man ihn an der unteren Base mit einem dafür vorgesehenen Hammer geglättet hatte wurde er am Feuer erwärmt, um den Harz leichter hinzufügen und an der furma anhaftete, das heißt am Stamm- kegelförmigen Gerät, das zur Rotation des Steinblocks während des Drehens diente.

Von der Verarbeitung des ciapùn an der Drehbank konnte man eine vielzahl von Laveggi in verschiedenen Größen herstellen, und je nach Handfertigkeit des Drehers und Größe des Blockes konnte man ein Minimum von 3 oder 4 bis zu einem Maximum von 7 oder 8 Laveggi herstellen. Der erste Laveggio wurde tésta (Kopf) genannt, dem die anderen in abnehmenden Maßstab folgten.

War ein Behälter fertig, mußte man ihn noch mit einem Rahmen und einem Henkel ausstatten, der früher aus Eisen war, heute aus Kupfer. Einige Handwerker stellten den Rahmen selbst her, aber die meisten hingen von den Spenglern aus Lanzada, den magnànab.

Nach dem Drehen, blieb in der Mitte des ciapùn ein kleines kegelförmiges Stück, das pignȫgenannt wird. Der Drehabfall bot verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Gut über dem Feuer erhitzt, diente er als Bettwärmer, weil der Speckstein die Hitze lange speichert. Er wurde als Türstopper und für Gatter und Türen, um den Angelpunkt zu stärken, gebraucht. Er wurde auch zum schließen der Abzüge alter Holzöfen, wenn die gewünschte Temperatur erreicht war, gebraucht und aus diesem Dienst heraus wurde er l’umin de la pigna (das Ofenmännchen) genannt.