Die Kalköfen Erinnerung an Orte und Arbeit

Alter Kalkofen.

Bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde das Valmalenco und insbesondere im Gebiet Lanzada, durch die Anwesenheit von calchère, gekennzeichnet, kleine Öfen die zur Kalkherstellung für das Bauwesen dienten. Unmittelbar nach dem Kriege, mit dem Anstieg der Industrieproduktion, wurden die Kalköfen der Familienbetriebe stillgelegt, sie stellten ihre Tätigkeit ein.
Die Kalköfen in Tornadri leben wieder als Beweis der materiellen Kultur und der Arbeit, Ausdruck des Menschenverstandes, des Ortsgeistes und einer ganzen Bergemeinde auf. Heute bilden diese kleinen Öfen, die aus der Überlebensnotwendigkeit, dem Kampf gegen Hunger und Auswanderung entstanden sind, ein außergewöhnliches Beispiel für kulturelle und ökologische Identität, ein unwiederholbares landschaftliches Erbe, das man für ein qualifiziettes touristisches Angebot erhalten muß.


der Ort

Die am meisten genutzten Kalköfen waren diejenigen von Tornadri, an der Base des Pfades nach Brusada, am linken Ufer des Wildbaches Lanterna, in der Nähe des Wasserfalles de la Pisa.

Die Dorbewohner nannten sie calchèri de la spazzada. Weitere Kalköfen, heute teilweise verschwunden, befanden sich in der Höhe, nördlich der Weiden von Dosso dei Vetti, im höheren Teil vom Val del Curnàsc, und an der Base der Weiden von Cima Sassa.
In den Archiven der Pfarrkirche Lanzada zitiert schon eine Bestandsaufnahme von 1670:

... calchere seu viale pecuda ad pascum Ganda
.

Inventurbelege der Pfarrgüter, ausgefüllt vom Pfarrer Trioli im Jahre 1780 berichten:

al comune detto della calchera
.