Der Serpentin des Valmalenco

Giovellai in den ersten Jahren des '900.

Auf der Höhe von Chiesa Valmalenco hätte sich die Landschaft dem Besucher vor einigen hundert Jahren ganz anders als heute dargestellt, und nicht nur vom städtischen Aspekt her gesehen, (ein allgemeiner Aspekt in vielen Alpentälern), sondern unter einem spezifischen strengen morphologischen Aspekt. Das fruchtbare Becken von Chiesa wurde durch eine natürliche Steinnauer von der oberen Zone der Almen getrennt. Und diese Mauer zog sich an der Pferdestraße “cavallera” des Muretto entlang: eine Mauer, die die Form eines Joches hatte (m 1140) und nunmehr fast demoliert ist, wird später Giovello (kleines Joch) genannt.

Titelseite des Bandes, herausgegeben vom Consorzio Artigiani Cavatori Valmalenco.

Wahrscheinlich war es in den ersten Jahrhunderten nach Tausend, das jemand, entweder beim mühsamen Aufstieg oder beim Abstieg stehen blieb und beim Anblick der Schichten der Serpentiniten, die auftauchten und sich wie ein Blättchen zeigten, und die in einigen Punkten sogar den Anschein hatten in Lamellen reduziert zu sein.

Schon bald probierten die Männer aus Chiesa, die Experten in den lokalen Eisengruben waren, die Schichten aufzuspalten, um sich bewußt zu werden, mit welcher Leichtigkeit sie sich spalten lassen und dass sie sich gut zur Nutzung zum: Fußboden in den Hütten auslegen, oder noch besser, zur Dachabdeckung, um das Stroh und die Schindel zu ersetzen, ein Material das von eingeschränkter Dauer war, eigneten.

Die Platten waren nicht nur von einer bemerkenswerten Oberfläche und einem charakteristischen Aussehen, sondern sie waren auch flach, dünn und leicht, dazu noch leicht transportierbar, wasserdicht, stoßfest, und deshalb sehr Widerstandsfähig gegen Kälte und Witterungseinflüsse.

Die erworbene Erfahrung in der Eisengrube, durch den Gebrauch der dafür vorgesehenen Werkzeuge und dem Feuer, das in die Steine eingeführt wurde um sie zu spalten und abzutragen, brachte neue Techniken in den Abbau und in die Verarbeitung des Serpentinites.

Ein Giovellaio bei der Arbeit.
Schiene auf dem der Wagen càr läuft, um die Serpentinitblöcke zu transportieren.