Der Specksteintopf

Man meint, das der Ausdruck laveggio (lèvèc’, lavèc’) aus dem lateinischen kommt lebes lebetis (bacino, catino) oder dem adjektiv lapideus (aus Stein) verformt und dann lapedius oder levedius.

In den Zeiten, in denen das Handwerk des Specksteins blühte, war der Laveggio der einzige gebrauchte Kochtopf in den Häusern im ganzen alpinen Raum. Im Valmalenco hatte jede Familie wenigstens einen Satz. Der kleinste Laveggio (surpignȫ oder campanèla) wurde für den Kaffee benutzt; der mittlere (il ters) für den Brei oder für die Milch; der mittelgroße (il segùnt) für das Wildbret und der große (tèsta) für Suppen, Gemüsesuppen, Kutteln, etc. Außer diesen Töpfen hatten viele Familien auch einen ziemlich großen Topf für die Polenta.

Noch heute ist der Laveggio dank seiner thermischen Eigenschaft sehr wertvoll: bei Hitze erwärmt er sich sehr langsam, er ist bequem zum kochen, ohne das die Speise am Topfboden anbrennt oder ansetzt, und erhält unverändert ihre wahrnehmbare Qualität. Wenn man es vom Feuer nimmt, erkaltet er ebenfalls sehr langsam, so dass er die Speisen sehr lange warm hält. Die Speisereste können auch einige Tage in dem Topf gelassen werden, ohne das sie sich verändern, im Gegenteil, bei wieder erwärmen werden sie noch schmackhafter. Diese Eigenschaft kommt aus der Zusammensetzung des Steines.

Die besten Gerichte, die im Topf gekocht werden sind Schmorbraten, Braten, Wildbret, Brei, Milchsuppen und das lokale taròz.

Vom ciapùnSpeckstein erhielt man auch kleinere Töpfe und Behälter: der Stufino, geeignet um Schmorbraten zu kochen; der furàgn, ein Behälter, der zur Aufbewahrung von Käse, Butter, Tierfett und Fleisch benutzt wurde; der padèla del cic’, Behälter zum kochen von typischen Speisen, der aus Chiesa kommt, der cic’, eine Art Brot aus Maismehl; derbièla di gnoch, ein Suppentopf in dem man Gnocchi (Kartoffelknödelchen) und Pasta würzte.